Hier soll ein kurzer Rückblick auf die Geschichte der ehemaligen Burg Hunnesrück und der Ortschaft Hunnesrück gegeben werden.

 

Wann der Ort Hunnesrück erstmals Urkundlich erwähnt wird, lässt sich nicht genau beschreiben.

Sicher ist, dass die Burg Hunnesrück, von der nur noch eine Schautafel und zu erahnende Überreste geblieben sind, bereits vor 1310 erbaut wurde. Urkundlich erwähnt wurde sie zum ersten Mal bei dem Verkauf der Grafschaft durch den letzten Grafen von Dassel, Simon, an den Bischof Siegfried von Hidesheim. Dieser setzte 1315 zur Verwaltung den Vogt Heinrich von Gittelde ein. Wegen seiner isolierten Lage, wurde die Burg aber laufend an adelige Herren verpfändet. Erster Pfandnehmer war der genannte Ritter Heinrich von Gittelde. Dessen Sohn gab die Pfandschaft 1370 den Bischof zurück.

 

Von 1387 bis 1508 schlossen sich weitere Pfandnehmer an.

 

Es ist anzunehmen, dass in der Zeit von 1508 – 1521 Johan von Meisenberg und Frederick von Frenken Pfandinhaber waren. Diese leiteten auch  bei der Stiftsfehde ( 1519 – 1523 ) die Verteidigung der Burg, als diese 1521 von den Herzögen Erich I von Calenberg und Heinrich den Jüngeren von Wolfenbüttel vom Hatop aus mit schweren Geschütz beschossen und erobert wurde.

Erich I Herzog von Calenberg – Göttingen gab die mittelalterliche Burg auf und baute westlich von Deitersen in einer sumpfigen Niederung von 1527 – 1530 eine durch einen breiten Wassergraben und hohen Wällen geschützte Festung als Amtssitz. Zur Bauzeit wohnte er auf der Burg Hunnesrück. Die neue Anlage benannte er nach den eben geborenen Leibeserben, den späteren Herzog Erich II.  Die Erichsburg

 

Herzog Julius v. Wolfenbüttel erweiterte im Jahre 1604 – 1612 die Erichsburg um das rechte Gebäude mit Turm, welches heute noch als einziges steht.

 

 

Die Burg Hunnesrück in den Amtsbergen, jetzt Ruine, war zur Zeit der Grafen von Dassel und in der ersten Bischofszeit Sitz des Amtsvogtes. Heute im Wald verborgen, lag sie im Mittelalter frei auf einer hohen Steilkante des unteren Muschelkalkes nördl. von Dassel. Von ihren Türmen konnte man weit in die Dasseler Börde und in das Markoldendorfer Becken bis zum Harz blicken. Das war eine ideale Situation für eine mittelalterliche Herrschaftsburg. Überall sind Steilabfälle, nur im Süden wäre ein Angriff im Mittelalter möglich gewesen.

Heute geben nur noch wenige Mauerreste und Wälle eine Kunde von ihrer einstigen Bedeutung.

 

1539 vereinigte Erich I die bisherigen Ämter Hunnesrück, Lüthorst und Lauenberg zum neuen Amt Erichsburg. Dieses bestand in seiner Form bis 1643.

Im 30 jährigem Krieg (1618-1648) wurden 1629 erste Verträge mit dem Bischof von Hildesheim über die Rückgabe der Grafschaft Dassel an das Bistum eingeleitet. 1642/43 erhielt der Bischof die 1523 an die Welfen verlorenen Landesteile größtenteils wieder zurück. U.a. blieb die 1530 Neuerbaute  Erichsburg in welfischen Besitz.

Auf dem Platz des ehemaligen Dorfes Binder wurde eine neue bischöfliche Amtsverwaltung errichtet und nach der alten Burg Hunnesrück benannt, da die Welfen die Erichsburg nicht herausgaben.

Zwei durch die Landesgrenze getrennte Ämter lagen nun dicht beieinander. Das bischöfliche Amt Hunnesrück und der herzogliche Amtsitz Erichsburg. 1817 wurden die beiden Ämter vereinigt und hießen von fort an Amt Erichsburg- Hunnesrück. Die Amtsverwaltung blieb in Erichsburg.

1859 wurde das Amt Erichsburg/ Hunnesrück mit dem Amt Einbeck vereinigt. Die landwirtschaftlichen Flächen wurden zusammengelegt und von der Domäne Hunnesrück verwaltet.

1866 kam Hannover und damit auch Hunnesrück zu Preußen.

1867 wurde das Gestüt Hunnesrück als Remontedepot dem preußischen Kriegsministerium unterstellt. Bis zu 500 Pferde waren teilweise in Hunnesrück, Erichsburg und Relliehausen, ehe sie den Truppen zugeteilt wurden.

Im Jahre 1920 wurde das hunnesrücker Gestüt dem Landgestüt Celle als Aufzuchtstätte für die  heimischen Hannoveraner angeschlossen.

Schon 1867, 1920 und nach 1945 wurden zur Bewirtschaftung der Ländereien mehr Arbeitskräfte gebraucht, so dass in der heutigen Parkstraße und in der Gestütstraße neue Siedlungsteile entstanden.

Dies lag auch daran, dass 1945 mit dem Flüchtlingstreck 50 wertvolle Trakehner mit ihren Pflegern aus Ostpreußen nach Hunnesrück kamen. Das Gestüt wurde so zum „ Kinderland edler Pferde“ der Hannoveraner und Trakehner. Heute werden hier nur noch Hannoveraner aufgezogen. Die Trakehnerherde wurde 1982 aufgelöst.

Seit 1974 ist Hunnesrück nun eine Ortschaft der Stadt Dassel, der man im Zuge der Gebietsreform angegliedert wurde.

 

Quelle: Hans Mirus „Chronik der Stadt Dassel“

 

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